Tram 21 auf der schnellen Stammstrecke belassen!

Willkommen auf der Webseite des Ideenaufruf Zukunft Ostkreuz. Aktuell läuft das Planfeststellungsverfahren für die Umleitung der Tram 21 von der Stammstrecke Boxhagener Straße in die Wohnstraßen Holteistr. und Sonntagstraße und über den Bahnhofsvorplatz. Dagegen gibt es über 1.000 Einwendungen!

  • Mit diesem Vorhaben würde sich der Kiez gravierend und unnötig negativ verändern. Straßenbahnen gehören auf Hauptstraßen und nicht mit zahlreichen Abbiegungen in Wohnstraßen verlegt – das ist nicht der Sinn dieses Verkehrsmittels.
  • Die Straßenbahnen sind breiter, länger, wesentlich schwerer (40-50 Tonnen) und lauter geworden. Die neuste Modellreihe soll sogar 50 Meter lang werden! Das sind ausgewachsene Züge und gehören in das Hauptnetz (wie die Boxhagener Straße) und wenn möglich in eigene Gleisbetten. Dort sind sie auch schneller und weniger gefährlich.
  • Die Sonntagstraße ist eine Wohnstraße mit einem ganz besonderen Flair. Dieses würde durch die ständigen “Ereignisse” der gewaltigen Zugdurchfahrten leiden. Auch die Nutzung des stark frequentierten Bahnhofsvorplatzes würde die Tramüberquerungen erschweren, Störungen sind vorprogrammiert.
  • Die Fahrgeschwindigkeit wäre wesentlich niedriger als auf der Stammstrecke, statt 50 km/h nur noch 30 km/h und weniger. Die Störungsanfälligkeit wird größer. Neben zwei neuen Abbiegungen kommt durch die Umleitung über 200 Meter Streckenlänge gegenüber der Stammstrecke hinzu sowie eine neue Haltestelle. Die Fahrzeit steigt insgesamt.
  • Eine unzumutbare Situation entstünde in der Holteistraße. Zur bereits jetzt lärmenden Abbiegung der Tram 13 kämen noch zwei weitere Abbiegungen dazu. Zukünftig würde es also dreimal Kurvenquietschen auf nur 200 Meter Straßenlänge geben – für ein Wohngebiet ist das beispiellos und absolut nicht hinnehmbar! In der offiziellen Lärmprognose gab es kein Quietschen, nur einen realitätsfernen Normalbetreib.
  • Der Wegfall von rund 170 Parkplätzen stellt in der Realität ein gewichtiges Problem dar, auch wenn unsere Initiative das nicht in den Vordergrund stellen will. Wir wollen eine Stadt weitgehend ohne Autos und auch ohne die Tramverlegung sollten Stellplatzreduzierungen zugunsten z.B. Fußgängerüberquerungen, Fahrradparkplätze und Außengastronomie stattfinden.
  • Das Gutachten der BVG-Tochergesellschaft VCDB (angeblich unabhängig) fiel streitbar aus und wurde von unserer Initiative intensiv untersucht und neubewertet. Die Umleitung der Tram 21 durch das Wohngebiet fiel bei näherer Betrachtung nicht mehr so positiv aus. Kommentiertes Gutachten HIER

Die Alternative

Als Alternative sehen wir die Verlegung der Tramhaltestelle Marktstraße vor die DJH Jugendherberge und dem Victoria-Center. Von dort aus kann man dann den Bahnhof Ostkreuz auf kurzem Fußweg (rund 150 Meter) erreichen. Vorteil: Die Jugendherberge und die weiteren City-Nutzungen auf der Boxhagener Straße sind weiterhin an den ÖPNV angebunden – und werden nicht abgehängt.
Anstatt den Kiez jahrelang umzupflügen und 24 Millionen Euro und mehr auszugeben,  könnte die einfache Verlegung einer Haltestelle nah ans Ostkreuz ausreichen.
Eine weitere Alternative bleibt auch die von uns in der Vergangenheit eingebrachte Anbindung der Tram 21 ans Ostkreuz mittels Spitzkehre, einer Art Kopfbahnhof unter der Ringbahnbrücke. Die Alternative wurde im Gutachenvergleich intensiv untersucht: Kommentiertes Gutachten HIER
Es besteht die Möglichkeit eines zeitlichen Maßnahmeplans: Zunächst wird der Bahnhof Ostkreuz fertiggestellt, die Tramhaltestelle verlegt und ein schöner Fußweg angelegt. Nach einiger Zeit wird die Akzeptanz und Kundenzufriedenheit ermittelt und auf dieser Grundlage über das weitere Vorgehen entschieden. Wird eine direkte Anbindung zwingend notwendig, kann die Tram durch die Sonntagstraße verlegt oder eine Spitzkehre eingerichtet werden.

Aktuell: Entscheidung zur Tram 21 jetzt!

Wegen der notwendigen Erneuerung der Gleiskörper der Tram 21 in der Boxhagener Straße soll die beliebte Linie bald für viele Jahre still gelegt werden.
https://www.berliner-kurier.de/berlin/kaputte-gleise-auf-der-linie-21-bald-keine-strassenbahn-an-der-boxhagener-li.2261295

Grund: Wegen des geplanten Neubaus der Tramlinie durch das Wohngebiet lohne sich die Gleiserneuerung nicht mehr.
Die Umverlegung ist jedoch umstritten, kompliziert und wird noch viele Jahre Planungszeit in Anspruch nehmen – wenn sie überhaupt jemals realisiert wird.

Es muss eine Zwischenlösung her – und die ist seit langem Forderung der Initiative:

  • Verbleib der Tram 21 auf der schnellen Stammstrecke, Sanierung der Gleise

  • Umverlegung der Haltestelle Marktstraße von der Engstelle an die Jugendherberge

  • Kurze Durchwegung am Theater Strahl vorbei zum Ostkreuz, eine Durchwegung ist ohnehin geplant

Es ist wahrscheinlich das diese einfache und kostengünstige Ostkreuzanbindung der Tram 21 auf Akzeptanz stoßen wird. Denn die Verbindung ist schnell, effektiv und schont die Lebensqualität im Stadtteil. Der Fußweg zum Ostkreuz ist überschaubar und vergleichbar mit anderen Umsteigesituationen.

Sollte es sich nach einigen Jahren herausstellen, dass die komplizierte Durchwegung des Wohngebietes mit den vielen Abbiegungen und Langsamfahrstrecken doch gewünscht ist, kann die Tram 21-Umleitung jederzeit nachträglich durchgeführt werden.

 

  • Filme zum Thema Ostkreuz und Tram 21

https://www.facebook.com/Sonntagstrasse/videos/1046672722138073/?q=Gregor%20Hutz